Urban Art
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Urban Art
Festival

20.-21.07.2024

Die Kunstinitiative Amstetten (KIAM) und die AVB Kultur & Freizeit GmbH lud auch heuer wieder zu einem ganz besonderen Highlight:

Am 20. und 21. Juli Uhr fand das URBAN ART FESTIVAL 2024 an ausgewählten Standorten im Stadtgebiet Amstettens statt. Dabei wurde live Straßenmalerei, 3D Straßenmalerei, Graffiti und Wandmalerei von nationalen und internationalen Künstler:innen und Hobbykünstler:innen geboten.

Street Food Area

Neben Kunst aller Art bot das Urban Art Festival dieses Jahr erstmalig an beiden Tagen eine kleine Street Food Area mit unterschiedlichen Food Trucks:

BURGER, FRIES, TACOS, BURITTOS, THAI FOOD, CURRYS … 


Graffiti Workshop

Erstmalig fand es dieses Jahr auch einen Graffitiworkshop unter der Leitung von Wolfgang Hold statt!

Übersichtsplan

Eine Beschreibung zu den bereits bestehenden Werken sowie einen Übersichtsplan der neuen Werke findet ihr nachstehend.

Übersichtsplan 2024

Einen Übersichtsplan für die bereits bestehenden Werke findet ihr nachstehend. Eine Beschreibung zu den einzelnen Werken gibt es hier zum Download.

Straßenmalerei

Die Straßenmalerei wird auch als Pflastermalerei bezeichnet. Die Künstler arbeiten mit Pastellkreide oder Farbpigmenten, manchmal auch mit Tafelkreiden direkt auf Asphaltflächen oder Steinböden. Die Werke sind leicht vergänglich. Die Straßenmalerei ist eine sehr alte Kunstform. Schon im 16.Jh. wurden religiöse Motive auf die Straße gemalt. Eine neue Variante, die Ende des 20Jh. entstanden ist, sind 3D Malereien. Sie ermöglichen es dem Besucher oftmals Teil des Bildes zu werden. Meist arbeiten die Künstler gegen Spenden der Passanten. Es gibt auch eigene Festivals und Wettbewerbe für Straßenmalerei. In Österreich ist URBAN ART Amstetten eine der ersten Festivals die Straßenmalerei integrieren.

Bei Straßenmalerei fallen einem auf Anhieb zwei Dinge ein: Der Straßenmaler, der in der Fußgängerzone ein Bild mit Pastellkreide auf den Asphalt zaubert und zum anderen die monumentalen, amorphen Straßengemälde, die mit ihrer umwerfenden 3D-Wirkung den Anschein erwecken, dass ob der Besucher in einer Phantasiewelt unterwegs wäre.

Dabei hat alles ganz unspektakulär vor rund 500 Jahren in Italien begonnen. Damals malten die Schüler der großen Meister nicht mit bunter Kreide sondern mit Kalk und Holzkohle schwarz-weiß-Kopien ihrer Mentoren auf das Pflaster und machten so die große Kunst auch dem einfachen Volk zugänglich. Da die Motive religiöser Art waren und Marienabbildungen zum Standardrepertoire der Maler gehörten, wurden sie Madonnari genannt – ein Begriff, der bis heute in den romanischen Sprachen erhalten geblieben ist.

Auch die 3D-Malerei, die in den vergangenen 10 Jahren besonders durch Social Media Beiträge zu Berühmtheit gelangt ist, hat ihren Ursprung genau genommen im 15 Jahrhundert. Als Michelangelo die Fresken an der Decke der Sixtinischen Kapelle gemalt hat, mußte er Bilder im Bereich der Deckenwölbung so verzerrt malen, daß sie für den Betrachter von unten wie ein planes Gemälde wirken. Vor rund 20 Jahren wurde diese Technik umgedreht. Künstler wie Edgar Müller oder Kurt Wenner zählen hier zu den Pionieren dieser Kunstform.

Doch ganz gleich ob klassische 2D oder moderne amorphe Straßenmalerei, eines haben diese beiden Kunstformen gemeinsam – es sind sehr vergängliche Kunstformen, Regen ist der natürliche Feind der Kreidekunst und auch die dreidimensional wirkenden Bilder, die meist mit Tempera oder Pigmenten gemalt werden, halten in der Regel nur wenige Wochen und verblassen nach und nach.

Beim Urban Art Festival in Amstetten werden eine Vielzahl von Künstlern die Innenstadt in die wohl größte Open-Air Galerie Österreichs verwandeln. Weltklasse-Maler aus Italien, Serbien, Russland, Mexiko, Deutschland  und Italien malen Bild an Bild mit regionalen Künstlern, Schülern und  Hobbymalern, die sich zum ersten Mal auf dem Asphalt versuchen.

Diese bunte Mixtur wird das Festival in Amstetten zu etwas Einzigartigem im Land machen.

Graffiti & Wandmalerei

Graffiti und Wandmalerei sind im Grunde eine sehr alte Kunstform, die man bis zu steinzeitlichen Wandmalereien zurückverfolgen kann. Heute werden unter Graffitikünstler zumeist Sprayer gemeint. Dabei wird mit Spraydosen auf Wänden und Objekten (z.B. Autos) gearbeitet. Es ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Themen wie Bilder, Zeichen und Schriftzüge. Der Begriff wird auch oft auf illegal besprühte Flächen verwendet, während Wandmalereien legal bemalte Wände meint. Neben dem Sprayen gibt aber auch andere Formen wie Scratching (deutsch: Kratzen), Etching (deutsch: Ätzen), Stencilarbeiten/Pochoirs, Reverse Graffitis oder Moos-Graffitis. Neben illegalen besprühten Wänden haben sich in viele Städte bereits legale Walls und Festivals etabliert.

Der Begriff Graffiti wird heute für eine Vielzahl von Erscheinungsformen im öffentlichen Raum verwendet. Immer wieder tauchen geschriebene Mitteilungen, Parolen und Wörter auf Fassaden und anderen Oberflächen auf. Am häufigsten und auffälligsten sind jedoch die wild wirkenden Buchstaben und Namenskürzel, die in unterschiedlichen Formen und Farben das Stadtbild prägen.

Im Vergleich zu den meist leicht lesbaren Botschaften mögen die ineinander verschlungenen Namen mancherorts als sinnentleertes Geschmiere wahrgenommen werden. Doch was zu Beginn nur für einen kleinen Rezipientenkreis verständlich war ist heute längst zum Mainstream geworden. Die sogenannte (Graffiti-)Writing-Bewegung hat ihren Ursprung in den 1960er Jahren in Nordamerika. Damals begannen Jugendliche in den Großstädten Philadelphia und New York City ihre Namen oder Pseudonyme mit Lackstiften und Spraydosen an öffentliche Wände und Zuggarnituren zu schreiben.

Der Drang, den eigenen Namen bekannt zu machen, konnte nur durch wiederholtes und quantitatives Schreiben desselben gestillt werden. Schließlich ging es darum, den eigenen Namen bekannt zu machen und “Fame”, also Ruhm für sein Pseudonym zu generieren. Allerdings wurde dies für den Einzelnen zu einem schwierigen Unterfangen, denn immer mehr Jugendliche begannen mit dem Writing. Dadurch wurde einerseits natürlich auch die Aufmerksamkeit der Strafverfolgungsbehörden geweckt – immerhin galt die Tätigkeit der Jugendlichen als verboten. Andererseits waren die Wände derart mit Schriftzügen übersät, dass es schon nach kurzer Zeit schwierig war, den eigenen Namen halbwegs lesbar hervorzuheben. So wurde es für die Writer notwendig, ihre Buchstaben immer weiter zu transformieren. Das Resultat waren individualisierte und wirkungsvolle Schriftzüge, die immer größer wurden. Als Hotspot galt damals insbesondere die New Yorker Subway, deren Innen- und bald auch die Außenflächen mit unzähligen Namen geschmückt waren. Der einfache Fahrgast tat sich oft zurecht schwer, die verschnörkelten Buchstaben lesen zu können, da die Writer, wie sich nannten, ihre Namen meist nur für ihre gleichgesinnten Kollegen schrieben. Die Schriftzüge wurden stetig größer – neue Formen, Muster und Konturen wurden ergänzt, von den anderen Writern kopiert und weiterentwickelt. Spätestens als sich die Dimensionen der einzelnen Werke über die gesamte Außenfläche eines Subway-Waggons erstreckten wurde auch der Kunstmarkt auf die Bewegung aufmerksam. Demselben ist es heute auch teilweise zu verdanken, dass die Writing-Bewegung schließlich Europa und Österreich erreichte, wo sie seit den 1980er Jahren zunehmende Popularität erfuhr.

Street Art

Streetart ist eine Form der Kunst im öffentlichen Raum, die sich teilweise mit Graffiti überschneidet aber über diese hinaus geht, wobei der Bildanteil überwiegt. Technisch gibt es keine Einschränkungen. Zumeist wird durch Bild und Objekt und Installation auf räumliche Gegebenheiten reagiert und diese verändert. Als Untergrund bietet sich alles an, was der öffentliche Raum zu bieten hat: Mülleimer, Telefonzellen, Laternen, Bäume, Verkehrsschilder etc. Es wird bemalt, gesprayt, beklebt, installiert. Oft sind es die kleinen Interventionen im öffentlichen Raum die mit einem Augenzwinkern, als Gegenspieler zu Kommerziellem die den Reiz von Streetart ausmachen.

Unter Urban Art sind Graffiti und Streetart einzuordnen. Beide Kunstrichtungen stehen für sich sind jedoch auch oft schwer abzugrenzen bzw. werden unterschiedlich definiert. Das klassische Graffiti befasst sich hauptsächlich mit dem Stylewriting. Dabei werden meist großflächige Schriftzüge auf Mauern, öffentlichen Verkehrsmitteln, etc. hinterlassen. Als Werkzeuge dienen größtenteils Spraydosen und Marker. Graffiti werden von szeneunkundigen Personen oft als Schmierereien angesehen, da das Hintergrundwissen fehlt bzw. die abgewandelten Buchstaben für Laien nicht entzifferbar sind.

Streetart hingegen ist in der Gesellschaft höher angesehen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Als Motive dienen oft figürlichen Darstellungen, Muster, fotorealistische Bilder, etc. welche schnell Emotionen wecken ohne diese genau studieren zu müssen. So zaubert ein als Spongebob (Anm.: Comicfigur aus einer TV-Serie) bemalter Stromkasten dem Betrachter in sekundenschnelle ein Lächeln ins Gesicht. Häufig dient diese Kunstform als Vehikel um gesellschaftskritische oder politische Meinungen zu äußern. Nicht selten regen sie zum Nachdenken an. Als einer der bekanntesten Vertreter ist hierbei der britische Künstler namens Banksy zu nennen, welcher z.B. als Kritik am Kunstmarkt sein eigenes Werk während einer Versteigerung bei Sothebys schredderte. Streetartists verwenden die unterschiedlichsten Werkzeuge und Medien um ihre Kunstwerke legal sowie illegal in den Straßen der Städte zu verbreiten. Für Festivals oder als Auftragskunst werden häufig Fassaden mit aufwendigen figürlichen Motiven versehen Der deutsche Künstler „Case“ verzierte eine Kletterwand in Wien mit einem fletschenden Hund, die den Betrachter winzig erscheinen lässt. Nicht selten sind es jedoch die kleinen, versteckten Werke die einem hinter der nächsten Straßenecke überraschen und das triste städtische Erscheinungsbild durchbrechen. Auf kreative Weise spielen die Künstler mit der Umgebung und beziehen die verschiedensten Objekte mit ein. So werden z.B. Mauerrisse mit bunten Lego-Steinen gefüllt um den verfallenen Wänden Farbe einzuhauchen. Moos-Graffiti wachsen nach dem Auftrag einer Nährlösung ebenso darauf. Reverse-Graffiti beinhaltet einen eigenen Charme – dabei „putzen“ die Künstler ihre Werke in in verschmutze Flächen.

Beim Urban-Knitting werden verschiedenste Objekte wie Bäume, Hydranten, Mülleimer, Zäune, etc. mit gestrickten Decken verschönert. Der französische Künstler „Space Invader“ bildet aus Keramiksteinen Aliens nach die dem gleichnamigen Computerspiel aus den 80er Jahren ähneln und engagiert sich damit u.a. gegen Rassismus, Sexismus, etc. Und das war nur ein kleiner Auszug was Streetart bieten kann. Jede/r ist eingeladen in der größten Galerie, dem Urbanen Raum, nach Werken zu suchen, zu entdecken und sich inspirieren zu lassen. Enjoy!

Die TeilnehmerInnen

Die Stadt ist eine Bühne, die allen offensteht.

Am Urban Art Festival können sowohl professionelle Künstler:nnen, Hobbykünstler:innen als auch Schulen und andere Institutionen teilnehmen.

Nähere Infos & Anmeldung bei Susanne Schober: 0664 735 518 70.

Partner

Stefan Wogrin
Spraycity

Wolfgang Hold
graffiti4you

Clemens Benzing
Internationales Street Art Festival Blumberg/
Blizzard Design

Georg Edlinger
CWM music/
Drumball Connection/ Trommelschule

JAMstetten
Bernhard Affengruber

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